Papst ruft Kardinäle zu Einsparungen auf

„Null-Defizit im Vatikan ist kein theoretisches Ziel“

Der Papst hat die Kardinäle zu Einsparungen aufgerufen, damit das Defizit des Vatikans abgebaut werde könne. In einem Schreiben bat Franziskus die Purpurträger um „weitere Anstrengungen aller, damit ein ‚Null-Defizit‘ im Vatikan nicht nur ein theoretisches Ziel, sondern ein tatsächlich erreichbares Ziel ist“.

Franziskus rief die Kardinäle zum Verzicht auf Überflüssiges auf. „Die Prioritäten sollen gut ausgewählt werden, indem wir die gegenseitige Zusammenarbeit und die Synergien fördern. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir heute vor strategischen Entscheidungen stehen, die wir mit großer Verantwortung treffen müssen“, erklärte der Argentinier.

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Die Kosten zu senken, externe Ressourcen zu finden, eine „transparente Verwaltung“ gewährleisten und Synergien zwischen den Institutionen, die über einen wohlhabenderen Haushalt verfügen, und denen, die weniger Geld haben, zu schaffen, sei eine Priorität.

„Die Institutionen des Heiligen Stuhls können viel lernen von der Solidarität guter Familien. So wie in diesen Familien diejenigen, denen es finanziell gut geht, den bedürftigsten Mitgliedern zu Hilfe kommen, sollten die Institutionen mit einem Überschuss dazu beitragen, das allgemeine Defizit zu decken. Das bedeutet, sich um das Wohl unserer Gemeinschaft zu kümmern“, betonte Papst Franziskus.

„Jede der Institutionen des Heiligen Stuhls bildet mit allen anderen ein einziges Gremium: daher ist eine echte Zusammenarbeit und Kooperation im Hinblick auf das eine Ziel, das Wohl der Kirche, eine wesentliche Voraussetzung für unseren Dienst“, so der Papst.

Der Heilige Vater sprach sich auch für eine stärkere Besteuerung der Reichen aus. „Es sollte mehr Steuern für Millionäre geben. Wohlhabende sollten sich öffnen, um die Güter, die sie haben, zu teilen. Wenn ein kleiner Prozentsatz von Milliardären, die den größten Teil des Reichtums auf dem Planeten anhäufen, geneigt wäre, ihn zu teilen, nicht zu verschenken, sondern brüderlich zu teilen, wäre das gut für alle, aber auch für sie selbst in erster Linie“, sagte der Papst bei einer Audienz am Freitag.

„Ich bitte daher die Privilegierten der Welt, dass sie diesen Schritt tun, um selbst viel glücklicher zu sein“, so der Papst. Er erinnerte daran, dass das „Anhäufen von Reichtum keine Tugend, sondern ein Laster“ ist.