Polizist nach tödlichem Schuss wegen Mordes angeklagt

Gut ein Jahr nach einem tödlichen Schuss auf einen unbewaffneten jungen Mann in London ist ein Polizist wegen Mordes angeklagt worden. Vorausgegangen sei eine ausführliche Prüfung der vorgelegten Beweise, teilte die Anklagebehörde Crown Prosecution Service am Mittwoch mit. Der Mann habe das Recht auf einen fairen Prozess und werde an diesem Donnerstag zu einer Gerichtsanhörung erscheinen.

Der Tod des 24-Jährigen Anfang September 2022 hatte auch Rassismusvorwürfe gegen die skandalgeplagte Londoner Polizei ausgelöst. Bei dem Opfer handelte es sich um einen schwarzen Mann. Er war mit einem einzelnen Schuss durch die Windschutzscheibe seines Autos getötet worden, nachdem Polizisten ihn wegen eines Schusswaffen-Vorfalls am Vortag verfolgt und gestoppt hatten.

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Wie eine Untersuchung ergab, galt er aber nicht als Verdächtiger. Angehörige und Aktivisten hatten auch mit Protestmärschen Aufklärung gefordert.

Die Metropolitan Police steht seit längerem in der Kritik. Ein Bericht hatte der größten britischen Polizei attestiert, sie sei institutionell rassistisch, sexistisch und homophob. Erst am Dienstag teilte die auch als Scotland Yard bekannte Behörde mit, dass mehr als 1.000 Beamte wegen angeblichen Fehlverhaltens suspendiert oder von Teilen des Diensts ausgeschlossen seien.

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