Seit 1. November 2022 haben Wohnungs- und Hausbrände schon 13 Menschen das Leben gekostet, dazu kommen noch drei Tote durch Kohlenmonoxid im Zusammenhang mit Wärmegeräten. Betroffen seien auffallend viele ältere Personen, berichtete das KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit). Mindestens zwei der Verstorbenen seien über 90 Jahre alt gewesen, mindestens zwei weitere deutlich über 80 und mindestens ein Todesopfer weit über 70, sagte KFV-Experte Armin Kaltenegger.
Diese Entwicklung decke sich mit den Langzeitbeobachtungen der Brandverhütungsstellen. Demnach liege der Median des Alters aller Brandtoten infolge von Gebäudebränden bei 65 Jahren. Der Experte plädierte für mehr Sicherheit im Alter durch auf die Zielgruppe zugeschnittene Vorsorge.
Lesen Sie auch
Insgesamt hat es in den vergangenen 15 Jahren in Österreich durchschnittlich fast 7.400 Mal pro Jahr gebrannt, Feuer mit einer Schadenssumme von bis 2.000 Euro sind da noch gar nicht eingerechnet. Jedes Jahr sterben bei Bränden 40 bis 50 Menschen. Die Auslöser reichen von Blitzschlag bis hin zu Selbstzündung, Brandstiftung oder aber offenes Licht und Feuer. „Brennende Zigaretten beim Einschlafen können ebenso zur tödlichen Bedrohung werden wie unbeaufsichtigte Kerzen oder eine auf der heißen Herdplatte vergessene Pfanne mit Öl“, analysierte der Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz. In den kalten Monaten kommen Wärmegeräte als Verursacher hinzu.
13 Todesopfer in der aktuellen Heizsaison seien ein Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Heuer kamen aber noch mindestens drei CO-Verunglückte dazu. „Diese sind durch den Austritt von giftigen Gasen, wie etwa Kohlenmonoxid (CO), im Zuge der Verwendung von Wärmegeräten ums Leben gekommen“, so das Kuratorium.
Seniorinnen und Senioren sind unter Umständen besonders gefährdet. Beeinträchtigtes Hör-, Seh- oder Reaktionsvermögen sowie Gebrechlichkeit können sie daran hindern, rechtzeitig Hilfsmaßnahmen einzuleiten und das Gebäude zu verlassen.
Das KFV gibt folgende Tipps: Eine Tätigkeit nach der anderen verrichten, nicht in einem Raum kochen und „nebenbei“ im anderen staubsaugen oder bügeln. Besonders laute Brand- und Kohlenmonoxid-Melder können Leben retten, ebenso Senioren-Handys mit eingebauter Notruftaste und eingespeicherten Notrufnummern. Die Gebrauchsanweisung von Feuerlöschern sollte man nicht erst im Notfall lesen und Fluchtwege regelmäßig verinnerlichen, und wenn es brennt sich selbst in Sicherheit bringen, Dinge sind in der Regel ersetzbar.