„kokon“ wird fünf: Rund 17.000 Patienten und Begleitpersonen versorgt

Die beiden Kliniken in Rohrbach-Berg (OÖ) und Bad Erlach (NÖ) decken rund 50 Prozent der Reha-Betten für junge Menschen in Österreich ab

V. l.: Alexander Kreinecker (GF Orthotechnik, Hilfsmittel-Partner der ersten Stunde), Andreas Lindorfer (Bürgermeister Rohrbach-Berg), Elisabeth Radon (Pflegedirektorin), Robert Weinzettel (Ärztlicher Direktor), Ulrike Obermayr (Kaufm. Direktorin), Michaela Altendorfer (Präsidentin Herzkinder Österreich) © kokon

Rund 17.000 Patienten samt Begleitpersonen wurden in den vergangenen fünf Jahren in den beiden Einrichtungen der Kinder- und Jugend-Reha „kokon“ in Rohrbach-Berg (OÖ) und Bad Erlach (NÖ) aufgenommen. Damit decken die beiden Kliniken rund 50 Prozent der Reha-Betten für junge Menschen in Österreich ab.

Die Nachfrage ist sehr hoch – doch die Behandlung (chronisch) kranker Kinder und Jugendlicher sehr komplex. Finanziell muss dringend nachgeschärft werden, heißt es.

Lesen Sie auch

„Wir sind zu einem wesentlichen Teil der Gesundheitsversorgung für Kinder- und Jugendliche geworden. Wir therapieren Einschränkungen, die durch akute oder chronische Erkrankung entstanden sind – der Bedarf steigt laufend. Es profitieren junge Menschen mit Long Covid und Adipositas genauso wie mit Entwicklungsverzögerungen, neurologischen, pulmologischen, kardiologischen und psychischen wie auch psychiatrischen Erkrankungen“, erklärt die Ärztliche Direktorin im „kokon“ Bad Erlach, Jutta Falger.

„Wir wissen aus Studien und aus Erfahrung: Reha wirkt und kann erkrankten Kindern und Jugendlichen zu einem gesünderen, selbstbestimmten Leben verhelfen“, sagt Falger. Eine Reha ist körperlich und seelisch anstrengend und findet in Kleingruppen statt. Häufig benötigen die jungen Patienten aber sehr individuelle Angebote.

„All das wird derzeit finanziell noch nicht abgedeckt. Die Nachfrage nach einer Reha ist sehr hoch, viele Familien kommen wiederholt, da die Fortschritte bei den Kindern so gut sind. Wir würden aus medizinischer Sicht gerne das gesamte Familiensystem behandeln, was leider nicht finanziert wird. Um diese extrem wichtige Versorgung ernsthaft und rasch voranzutreiben, braucht es eine kostendeckende Tagsatz-Finanzierung und den Konsens zur Familienorientierten Reha“, betont die Ärztliche Direktorin.

Arbeitsumfeld: „Interdisziplinärer als in jedem anderen Fach“

Spitzenreiter bei den behandelten Erkrankungen sind Adipositas, Entwicklungsverzögerungen sowie Skoliose. Das Behandlungsspektrum schätzen nicht zuletzt die Mitarbeiter der „kokon“-Kliniken. In den vergangenen 5 Jahren hat sich die Kinder- und Jugend-Reha als spannendes und vielfältiges Arbeitsumfeld in der Gesundheitsbranche etabliert.

„In der Rehabilitationsmedizin ist die Arbeit interdisziplinärer als in jedem anderen Fach. Gleichzeitig ist das Arbeitsumfeld viel planbarer als in der Akutmedizin“, so Robert Weinzettel, Ärztlicher Direktor im „kokon“ Rohrbach Berg. „Jeder kann sich mit der jeweiligen Expertise einbringen und entfalten. In einem so jungen Feld gibt es noch immer viel Pionier-Arbeit.“