Polizeiaktion zu ethnischen Konflikten in Wien kostete 336.723 Euro

196 Anzeigen, zwölf Festnahmen nach dem Straf- und elf Festnahmen nach dem Verwaltungsrecht

Die Schwerpunktaktion der Polizei im vergangenen Juli, die nach fortgesetzten ethnischen Auseinandersetzungen vor allem zwischen syrischen und tschetschenischen Jugendlichen ins Leben gerufen wurde, hat insgesamt 336.723 Euro gekostet.

Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Hannes Amesbauer durch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hervor. Demnach gab es bei der rund zweiwöchigen Aktion 196 Anzeigen und 23 Festnahmen.

Lesen Sie auch

Karner zufolge wurden zwischen 9. und 25. Juli die Einsatzeinheiten aus sechs Bundesländern (alle außer Tirol und Vorarlberg) zur Unterstützung ihrer Kolleginnen und Kollegen in Wien herangezogen. Dabei leisteten sie insgesamt 4.086 Einsatzstunden. 41 der 196 Anzeigen betrafen das Strafrecht, ebenso zwölf der Festnahmen. Bei den anderen ging es um das Verwaltungsrecht.

Detail am Rande: Während des Schwerpunktes verletzte sich ein Wiener Polizist bei einem Sturz. Von ihren Waffen mussten die Beamten nicht Gebrauch machen.

Zündstoff für die heftigen Konflikte soll vor allem ein am 3. Juni im Arthaberpark in Wien-Favoriten angeblich von Syrern niedergestochener und lebensgefährlich verletzter Tschetschene gewesen sein.

Im weiteren Verlauf war es am 1. Juli in der Dopschstraße in Wien-Floridsdorf zu einer Auseinandersetzung gekommen. Den Höhepunkt des Konfliktes lieferten sich die rivalisierenden jungen Männer dann am Wochenende vom 5. bis 7. Juli bei nächtlichen Gewalteskalationen.

Mehrere teils bewaffnete Männer gingen zuerst am 5. und 6. Juli in Brigittenau im Bereich Anton-Kummerer-Park/Klosterneuburger Straße, dann nur einen Tag später beim Bahnhof Meidling aufeinander los. Insgesamt sieben Personen wurden im Zuge der Bandenkämpfe verletzt, vier davon schwer. Der bisher letzte bekanntgewordene Vorfall ereignete sich am 10. Juli beim Bahnhof Floridsdorf.