17.101 Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren wurden 2020/2021 in OÖ im Kindergarten auf ihre Sprache gescreent. 62 Prozent von ihnen haben kleinere oder größere Sprachprobleme. In leichteren Fällen erhalten die Eltern Übungsanleitungen (www.kindersprache.org), in komplizierten wird zur Therapie mit einer Logopädin geraten.
Das Testverfahren, das 2014/15 mit wissenschaftlicher Begleitung des Instituts für Sinnes- und Sprachneurologie der Barmherzigen Brüder in Linz entwickelt wurde, nimmt dabei auch auf Kinder mit Migrationshintergrund Rücksicht.
Beim gleichzeitig durchgeführten Hörscreening konnte bei knapp sechs Prozent der Verdacht auf eine Hörstörung festgestellt werden, erläutert Theresia Schlöglmann, Leiterin der Kinder- und Jugendhilfe OÖ.
2,1 Mio. Euro stellt das Land für die Förderung der Kinder durch die logopädischen Dienste der Volkshilfe, Caritas und des Magistrats Linz zur Verfügung, so Kinderschutz-Landesrätin Birgit Gerstorfer: „In der schnelllebigen, medienorientierten Lebenswelt haben sich die Entwicklungsbedingungen für Kinder stark verändert. Die frühe Sprachförderung gehört zu den wichtigsten Aufgaben, denn sprachliche Fähigkeiten sind der entscheidende Schlüssel zu späterem schulischen und beruflichen Erfolg“, so Gerstorfer.
Von den 11.077 Kindern, die von der Volkshilfe gescreent wurden, hatten 42 Prozent Bedarf für eine logopädische Therapie. Bei der Caritas waren es von den 4615 gescreenten Kindern 32 Prozent. Die Erfolgsquote – Verminderung oder Behebung des Sprachproblems – liege bei 95 Prozent.