Finanzbetrüger suchen ihre Opfer auch auf Dating-Plattformen

Neue Masche: Liebesbeziehungen vorgaukeln und zum Investieren animieren — Unternehmer verlor dabei 550.000 Euro

Nicht nur in einschlägigen online-Inseraten oder auf Internet-Seiten suchen Anlagebetrüger mittlerweile ihre Opfer. Sie sind auch auf Kontakt-Plattformen unterwegs — wie nun auch ein Unternehmer aus dem oö. Salzkammergut schmerzvoll feststellen musste, der über eine halbe Million Euro an die Betrüger verlor.

Der 55-Jährige hatte geglaubt, im Internet seine große Liebe gefunden zu haben. Als es um die Planung der Zukunft ging, verriet ihm seine Herzensdame, dass sie erfolgreich investiere. Daraufhin ließ sich der Oberösterreicher verleiten, es ihr gleich zu tun.

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Geld auf litauisches Konto eingezahlt

In sechs Überweisungen gingen insgesamt 550.000 Euro auf ein Konto in Litauen. Als sein Vermögen virtuell bereits auf etwa 2,2 Millionen Euro angewachsen war, wollte der Mann etwas abheben. Allerdings sollte er dafür 90.000 Euro an Steuern zahlen. Dies kam dem 55-Jährigen seltsam vor, er vertraute sich einem Freund an und erstattete schließlich Anzeige bei der Polizei.

Dass sich die Betrüger ihre Opfer mittlerweile auf allen möglichen Kanälen angeln, ist für die Kriminalisten nichts Neues. „Laufend werden wir mit solchen Fällen konfrontiert“, sagt LKA-Chefermittler Gerald Sakoparnig zum VOLKSBLATT. Allerdings gehe es da meistens um viel geringere Summen.

Die Polizei rät jedenfalls einmal mehr, bei „Liebesbeziehungen im Internet vorsichtig zu bleiben“. Ebenso beim Investieren: „Die versprochenen Vermögenszuwächse sind vollkommen unrealistisch – derartige Finanzprodukte existieren nicht“, heißt es.

Informationen bekommt man bei der Finanzmarktaufsicht: www.fma.gv.at