Grundsätze als Landesrat: Leistung, Eigenverantwortung und Solidarität

Als „Macher“ geht Wolfgang Hattmannsdorfer, der sich nach drei Jahren im Amt nach Wien verabschiedet, in die Geschichte des oö. Sozialressorts ein - Das bekunden auch viele Wegbegleiter

Die Umzugskartons sind gepackt – designierter Landesrat Christian Dörfel, designierte Klubobfrau LAbg. Margit Angerlehner. LH Thomas Stelzer und Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer. © Land OÖ/Antonio Bayer

Mit einer letzten Bilanz am Freitag und einem Fest für Wegbegleiter am Donnerstag davor verabschiedet sich Wolfgang Hattmannsdorfer nach drei Jahren als Landesrat für Soziales, Integration und Jugend. Die Nachfolge an den bisherigen ÖVP-Klubobmann im oö. Landtag, Christian Dörfel, geht nächste Woche offiziell über die Bühne.

Der Abgang Hattmannsdorfers nach Wien, zunächst als ÖVP-NR-Abgeordneter – die Angelobung findet am 24. Oktober statt – und ab Jahresbeginn 2025 als Wirtschaftskammer-Generalsekretär, hat auch einen Wechsel im OÖVP-Landtagsklub zur Folge. Die Unternehmerin, Bürgermeisterin von Oftering und Landtagsabgeordnete Margit Angerlehner folgt Dörfel als Klubobfrau nach.

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Viel Freude beim täglichen Tun

„Ich bin mit viel Leidenschaft und Motivation an meine Aufgabe herangegangen und war jeden Tag gerne Sozial-Landesrat. Dabei war mir vor allem ein neuer Stil wichtig, der nicht schönredet, sondern offen Probleme anspricht. Der verbindet und nicht ausgrenzt. Und der vor allem anhand strategischer Leitlinien und Ziele gestaltet und kein Troubleshooting betreibt. Ich bin davon überzeugt, dass darin ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Umsetzung unserer Vorhaben liegt“, betont Hattmannsdorfer zum Abschied.

Hilfe zur Selbsthilfe, ohne Bevormundung

Bei der inhaltlichen Schwerpunktsetzung haben christlich-soziale Grundlinien wie Leistung Eigenverantwortung und Solidarität den Rahmen für die Regierungsarbeit gebildet. Es ging dabei um Hilfe zur Selbsthilfe, mit dem klaren Ziel, Menschen nicht zu bevormunden, sondern sie bestmöglich dabei zu unterstützen, wieder selbstständig zu werden.

Gleichzeitig wurde die Hilfe für jene, die sich nicht selbst helfen können, verstärkt. Anhand klar definierter strategischer Leitprojekte wurde das Sozialressort in den drei Jahren konsequent reformiert.

Unter anderem sah das Leitprojekt: „Oö. Fachkräftestrategie Pflege“, Stützpersonal, eine spürbare Anhebung der Gehälter, die Entrümpelung der Datenerhebung um ein Drittel und die Reduktion des Dokumentationsaufwandes um bis zur Hälfte vor.

Es wurde ein Pflegestipendium von 600 Euro monatlich eingeführt – seit September 2022 wurde dies 1.199 Personen bewilligt und insgesamt 8,258 Mio. Euro ausbezahlt. Und es wurden Pflegefachkräfte aus dem Ausland rekrutiert.

Deutsch, Arbeit und Respekt als Voraussetzung für Integration

Im Bereich der Integration hatte Hattmannsdorfer drei Stoßrichtungen: das Erlernen der deutschen Sprache, Arbeit und Respekt. Die Sachleistungskarte für Asylwerber wurde eingeführt.

25 Maßnahmen, um die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsmarkt zu forcieren, wurden auf den Weg gebracht und OÖ hat als einziges Bundesland die Deutschpflicht in der Sozialhilfe verankert. Auch das JugendService wurde neu ausgerichtet.

Danke an Mitarbeiter und Mitstreiter

„Ein riesengroßes Danke“ sprach Hattmannsdorfer Donnerstagabend beim Open House in seinem Büro an Landeshauptmann Thomas Stelzer aus, dass er ihm vor drei Jahren das Ressort überantwortet hat. Ein Dank galt, dem Sozialressort unter der Leitung von Cornelia Altreiter-Windsteiger, das „mich in die Tiefen der Abteilung eingeweiht hat“ und dem „tollen Büroteam“. Ebenso den zahlreichen Organisationen im Sozialbereich, den „hochprofessionell arbeitenden Mitarbeitern und Freiwilligen“.

„Es war mir ein besonderes Anliegen vor Ort in den Einrichtungen, Häusern und Vereinen zu sein und gemeinsam mit ihnen Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt zu übernehmen“, so Hattmannsdorfer.

Launig gestaltete sich die Rede von LH Stelzer, der Hattmannsdorfer darauf vorbereitete, bald „Alt-Landesrat“ zu sein. Er zollte ihm als „wichtigen Mitstreiter im Parteisekretariat und danach als Landesrat“ Respekt: „Du hast die Regierungsarbeit genauso gemacht, wie ich es erwartet habe.“

Hufeisen als Glücks- und Segensbringer

Von seinem Nachfolger Dörfel, der sich für die professionelle Einführung und Übergabe in den vergangenen Wochen bedankte, bekam der künftige Wirtschaftskammer-Generalsekretär ein Hufeisen mit auf den Weg, um „Glück und Gottes Segen einzufangen“.

Groß war die Gästeschar, die sich für die gute Zusammenarbeit bedankte. Neben LH Thomas Stelzer fanden sich unter anderem die beiden LH-Stv. Christine Haberlander (ÖVP) und Manfred Haimbuchner (FPÖ) ein. Ebenso die LR Markus Achleitner (ÖVP), Michaela Langer-Weninger (ÖVP), Stefan Kaineder (Grüne) und Günther Steinkellner (FPÖ).

Landtagspräsident Max Hiegelsberger (ÖVP) wurde ebenso gesichtet wie der dritte Landtagspräsident Peter Binder (SPÖ), LAbg. Ulrike Schwarz (Grüne), FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr und Salzburgs Landeshauptfrau Marlene Svazek (FPÖ).

OÖ-Seniorenbund-Obmann LH a. D. Josef Pühringer und SBOÖ-Geschäftsführer BR-Präsident Franz Ebner kamen, auch OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger, und LH-Stv. a. D. Franz Hiesl sowie die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer waren dabei.

Das oö. Rote Kreuz war durch Landesgeschäftsleiter-Stv. Thomas Märzinger, der Samariterbund durch Landesobmann Günther Erhartmaier und Landessekretär Christian Wagner vertreten, die Ärztekammer durch Präsident Peter Niedermoser.

Die Caritas vertrat Direktor Franz Kehrer, die Lebenshilfe OÖ Präsident Stefan Hutter und Geschäftsführer Gerhard Scheinast, die Volkshilfe Bundesgeschäftsführer Erich Fenninger und Landesgeschäftsführerin Jasmin Chansri.

Wirtschaftsbund-Österrreich-Generalsekretär Kurt Egger machte ebenso seine Aufwartung wie F. Peter Mitterbauer, Vizepräsident der Österreichischen Industriellenvereinigung. Seitens der Banken waren Reinhard Schwendtbauer, designierter RLB-OÖ-Generaldirektor, Hypo-General Klaus Kumpfmüller, Oberbank-Chef Franz Gasselsberger und Stefanie Christina Huber, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ, anwesend.

Von Michaela Ecklbauer