Nachwuchsproblem bei Luchsen verschärft sich

Weil es im Nationalpark Kalkalpen nur mehr fünf Tiere gibt, wird dringend ein drittes Weibchen für die drei Männchen gesucht

Der zeugungsschwache, aber dominante Luchs „Lakota“ sollte ausgetauscht werden, konnte aber bisher nicht eingefangen werden.
Der zeugungsschwache, aber dominante Luchs „Lakota“ sollte ausgetauscht werden, konnte aber bisher nicht eingefangen werden. © APA/Nationalapark Kalkalpen

Die Wiederansiedlung des Luchses in Oberösterreich steht auf der Kippe. Nach illegalen Abschüssen und fehlendem Nachwuchs im Nationalpark Kalkalpen – 2021 stellte sich heraus, dass das dominante Männchen „Lakota“ unter Testosteronmangel leidet – sind jetzt nur noch fünf Tiere übrig. Das reicht bei Weitem nicht aus, um die Pinselohren dort wieder heimisch zu machen.

Tiere sind nur sehr schwer zu bekommen

Derzeit ist noch Fortpflanzungszeit, Nachwuchs hat es aber schon lange keinen mehr gegeben. Wie Rainer Weiß vom Institut für Umweltrecht an der Johannes Kepler Universität Linz gegenüber dem ORF betont, wären 30 fortpflanzungsfähige Tiere im Umfeld des Nationalparks notwendig. Allerdings sind derzeit im Ausland keine Luchse für die Ansiedelung verfügbar, weshalb laut Nationalpark-Direktor Josef Forstinger nun dringend nach einem weiteren Luchsweibchen aus den Karpaten für die drei männlichen Tiere gesucht wird. Allerdings gebe es dort eine lange Warteliste. „Unsere Hoffnungen auf Nachwuchs ruhen inzwischen auf dem Männchen „Norik“, das Anfang 2023 ausgewildert wurde und Kapaten-DNA aufweist“, sagt der für die Öffentlichkeit zuständige Franz Sieghartsleitner im Gespräch mit dem VOLKSBLATT.

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