Schrille Töne können Leben retten

Rauchwarnmelder nur in vier von zehn Haushalten montiert

Rauchwarnmelder funktionieren foto-optisch. Sobald genügend Rauchpartikel ins Innere des Melders geraten, wird ein Signalton ausgelöst. Mit rund 85 Dezibel ist er lautgenug, um jeden Schlafenden zu wecken.Zigarettenrauch und brennende Kerzen lösen bei üblichem Gebrauch keinen Alarm aus.
Rauchwarnmelder funktionieren foto-optisch. Sobald genügend Rauchpartikel ins Innere des Melders geraten, wird ein Signalton ausgelöst. Mit rund 85 Dezibel ist er lautgenug, um jeden Schlafenden zu wecken.Zigarettenrauch und brennende Kerzen lösen bei üblichem Gebrauch keinen Alarm aus. © goodluz - stock.adobe.com

Etwa 90 Prozent aller Brandtoten in Österreich werden in privaten Wohnbauten verzeichnet. Rund 80 Prozent der jährlich rund 50 Todesopfer infolge von Gebäudebränden sind Rauchgastote, berichtete die Brandverhütungsstelle (BVS) am „2. Europäischen Rauchwarnmelder-Tag“.

So vermutlich auch eine 80-jährige Steirerin und ihr Hund, die am Freitag in Graz nach einem Schwelbrand tot aufgefunden wurden.

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Ein Drittel weniger Opfer

Bei Bränden entpuppen sich nicht selten die Rauchwarnmelder als Lebensretter — sie warnen mit einem schrillen Ton rechtzeitig vor der tödlichen Gefahr und können die Zahl der Opfer deutlich senken.

„Etwa ein Drittel aller Brandtoten wäre schon durch den geringen Aufwand für die Anschaffung von Rauchwarnmeldern vermeidbar“, weiß Günther Schwabegger von der BVS für Oberösterreich. Allerdings fehlen diese immer noch in 60 Prozent aller Haushalte.

Unterschätzte Gefahr

„Wie rasch es zu einem Brand kommen kann und auch wie schnell sich das Feuer und der Rauch ausbreiten können, wird von vielen Menschen unterschätzt“, weiß auch Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. Und nicht alle seien für den Ernstfall vorbereitet: So etwa ist laut einer KFV-Umfrage jeder Sechste unsicher, was die Telefonnummer der Feuerwehr betrifft.

Weil die Rauchwarnmelder einen entscheidenden Beitrag für die Sicherheit leisten, ist seit 2013 österreichweit die Installation von Rauchwarnmeldern bei Neubauten in allen Aufenthaltsräumen verpflichtend. Eine Nachrüstpflicht für Bestandsobjekte besteht nur in Kärnten.

„Das Ziel aller in Österreich wohnenden Menschen muss es daher sein, auch Bestandsobjekte mit den kostengünstigen Helfern auszustatten, um das Risiko zu minimieren“, so Schwabegger.

Er betont: Bereits ein Rauchwarnmelder pro Haushalt bzw. Etage kann die Sicherheit erheblich erhöhen. Dieser sollte im Flur angebracht werden. Zusätzliche Rauchwarnmelder in Schlafräumen und Kinderzimmern erhöhen den Schutz. Die Melder kosten bis zu 10 Euro, „10-Jahres-Melder“ (Batterielebensdauer beträgt 10 Jahre) zwischen 20 und 30 Euro.

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