Wenn zum Schulstart die Schärfe fehlt

Immer mehr Kinder leiden an Kurzsichtigkeit

Girl wearing glasses sitting at table, using laptop

Kinder sind immer häufiger von Kurzsichtigkeit betroffen — sie sehen in der Nähe gut, aber entfernte Gegenstände sind unscharf. In Europa leiden 30 Prozent der Bevölkerung an Myopie. Studien zufolge könnte im Jahr 2030 weltweit schon jedes zweite Kind betroffen sein.

Gerade schulpflichtige Kinder leiden unter der Kurzsichtigkeit, da sie sich besonders schwer im Schulalltag tun. So wird das Abschreiben von der Tafel zur Qual, am Schulweg können Straßenschilder und Gesichter nur schwer erkannt werden und darüber hinaus beklagen viele auch Kopfschmerzen sowie einen Leistungsabfall in der Schule.

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Im Rahmen der Augenuntersuchung kann die Myopie genau gemessen werden. Zeigt sich, dass sich ein Kind beim Ablesen von der Tafel schwer tut, könnte dies mit ein Grund sein. Dann sollte unbedingt ein Termin beim Augenarzt gemacht werden.

„Denn für eine erfolgreiche Schullaufbahn müssen Kinder gut sehen“, weiß der Trauner Augenarzt Paul Niederberger. Auch wenn Kurzsichtigkeit nicht heilbar ist, kann ein Fortschreiten verlangsamt bzw. die Auswirkungen eingedämmt werden. Spezielle – neuentwickelte – Kontaktlinsen und Brillengläser sowie Atropin Augentropfen spielen hier eine ausgleichende Rolle. Der Schweregrad der Myopie kann das Risiko für andere krankhafte Augenveränderungen erhöhen. Daher ist die Vorsorge so wichtig.

Zu Brille, Kontaktlinsen und Atropin-Augentropfen empfehlen Augenärzte den Aufenthalt der Kinder im Freien – für mindestens zwei Stunden pro Tag. Diese Maßnahme ist nicht nur geeignet, das Fortschreiten einzudämmen, sondern auch das Risiko für Kurzsichtigkeit vorab zu senken. Tageslicht und nicht Bildschirmlicht forciert eine gesunde Entwicklung der Kinderaugen. Natürlich sind Videos und Smartphones kaum aus dem Alltag wegzudenken, aber achten Sie penibel auf Pausen: Zehn Minuten Bildschirmpause pro Stunde und ein Mindestabstand von 30 Zentimetern.