Vor zehn Jahren wurde Oberösterreich von einer Jahrhundert-Flutkatastrophe getroffen. Zwar griffen Schutzprojekte, die nach dem „Jahrhunderthochwassser“ im Jahr 2002 realisiert worden waren, die Wassermassen verursachten dennoch enorme Schäden.
Feuerwehr und Bundesheer
Die Feuerwehren hatten aus der Katastrophe 2002 gelernt. „So wurden die Vorbereitungsarbeiten 2013 bereits mit den ersten eingelangten Warnungen in Gang gesetzt: Feuerwehren wurden in Alarmbereitschaft gesetzt, Sandsäcke befüllt, Häuser evakuiert. In OÖ standen die Feuerwehren über zwölf Tage mit mehr als 40.000 Mitgliedern im Dauereinsatz“, erinnert sich Robert Mayer, Landes-Feuerwehrkommandant OÖ.
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Das Know-how der Feuerwehren sei im Katastrophenfall von unschätzbaren Wert, betont auch der Linzer Sicherheitsstadtrat Markus Raml.
Das Bundesheer stand mit bis zu 1200 Mann im Einsatz. Die Soldaten wurden dabei unbürokratisch von heimischen Firmen unterstützt, die etwa Transportfahrzeuge, Baumaschinen, Kräne, Versicherungsdienstleistungen, Trinkwasser, Gummistiefeln, Nässeschutzhosen, Kübel oder Schaufeln zur Verfügung stellten.
„Hervorzuheben war und ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Behörden und der Feuerwehr“, betont der oö. Militärkommandant Brigadier Dieter Muhr. Landeshauptmann Thomas Stelzer dankt den Kräften von Feuerwehr und Militär für ihren großen Einsatz. „Es gibt einen großen Zusammenhalt in unserem Bundesland“, so der Landeshauptmann.
Hochwasserschutz
Allerdings sei es nicht die Frage, ob es wieder zu Hochwasserereignissen kommen werde, sondern wann, erklärte Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder. Deshalb wird der Hochwasserschutz im Land ob der Enns mit Nachdruck verbessert.
Seither wurden 166 Hochwasserschutzprojekte mit Gesamtkosten von rund 172 Mio. Euro realisiert. Aktuell befinden sich weitere 77 Schutzmaßnahmen in Umsetzung. Das Investitionsvolumen beträgt 222,4 Mio. Euro. Für notwendig gewordene Instandhaltungen und Sanierungen an den Schutzbauten wurden seit dem Jahr 2013 weitere 67,5 Mio. Euro aufgewendet.