Hisbollah veröffentlicht Video von Tunnelsystem

Hisbollah-Kämpfer präsentieren sich in Tunnelsystem © APA/AFP/-

Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon hat ein Video veröffentlicht, das ihr Tunnelsystem und Raketenarsenal zeigen soll. Der am Freitag veröffentlichte viereinhalbminütige Film zeigt, wie mutmaßliche Hisbollah-Kämpfer mit Motorrädern und Lastwagen durch ein weitverzweigtes, beleuchtetes und in Fels geschlagenes Tunnelsystem fahren und unter anderem Raketen transportieren. Auf dem Video ist die Stimme von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zu hören.

In den Auszügen aus einer Rede von 2018 heißt es, die mit dem Iran verbündete Miliz besitze „Präzisions- und Nicht-Präzisionsraketen und Waffenfähigkeiten“, die Israel „mit einem Schicksal und einer Realität konfrontieren werden, die es sich nicht ausmalen kann“, sollte Israel dem Libanon einen Krieg aufzwingen.

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Die Hisbollah verfüge über die Koordinaten für Ziele, heißt es weiter in Nasrallahs Audio-Kommentar, der auf Englisch und Hebräisch untertitelt wurde. „Diese Raketen werden in perfekter Geheimhaltung platziert, eingesetzt und auf die Ziele ausgerichtet.“ Die Miliz verfüge über mehr Waffen, Personal, Erfahrung und Willenskraft als jemals zuvor, fügt Nasrallah hinzu.

Auf dem Video mit dem Titel „Unsere Berge sind unsere Lagerstätten“ ist zudem zu sehen, wie eine Falltür geöffnet wird, die den Blick auf einen Richtung Himmel ausgerichteten Raketenwerfer freigibt. Einige der in dem Video zu sehenden mutmaßlichen Raketen tragen den Schriftzug „Imad 4“ – offenbar ein Verweis auf den Hisbollah-Militärchef Imad Mughnijeh, der 2008 bei einer Autobombenexplosion in Damaskus getötet wurde.

Die Hisbollah hat ihr Waffenarsenal seit dem Krieg im Jahr 2006 laut Experten deutlich vergrößert und verbessert. Demnach verfügt die Miliz über ein großes Arsenal an schweren Artillerie-Raketen, ballistischen Raketen sowie Raketen zur Abwehr von Luft-, Panzer- und Schiffsangriffen. Experten gehen davon aus, dass die Miliz zudem über ein weit verzweigtes Tunnelsystem im Südlibanon und in der Bekaa-Ebene an der Grenze zu Syrien verfügt.

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Die Hisbollah und der Iran hatten Israel mit harten Vergeltungsschlägen für die vor dem Hintergrund des Gazakrieges Ende Juli erfolgten Tötungen von Hisbollah-Militärchef Fuad Shukr in Beirut und von Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran gedroht. Die Hamas und der Iran machen Israel für beide Angriffe verantwortlich.

Mit den am Donnerstag in Doha wieder aufgenommen Verhandlungen für eine Feuerpause im Gazastreifen hoffen die Vermittler, auch eine weitere Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah zu verhindern. Die Hisbollah beschießt Israels Norden seit Beginn des Krieges im Gazastreifen infolge des Hamas-Großangriffs am 7. Oktober nahezu täglich vom Libanon aus. Israel reagiert darauf mit Angriffen im Libanon.

Bei einer Israelichen Attacke am Freitag im Südlibanon wurde unterdessen Behördenangaben zufolge ein Mensch getötet. Außerdem sei eine weitere Person verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Demnach war das Dorf Aitarun Ziel des Angriffs. Laut der libanesischen Hisbollah-Miliz kam einer ihrer Kämpfer ums Leben. Es war zunächst unklar, ob es sich dabei um den in Aitarun Getöteten handelte.

Das israelische Militär teilte mit, eine Militäranlage der Hisbollah in der Gegend attackiert zu haben. Auch andernorts habe es Angriffe gegeben. In einem israelischen Ort in Grenznähe sei zudem eine feindliche Überwachungsdrohne entdeckt worden.

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