Auf der süditalienischen Insel Lampedusa zwischen Sizilien und Tunesien sind binnen 24 Stunden 46 Boote mit insgesamt 1000 Menschen an Bord gelandet. Noch nie hatten an einem Tag so viele Migrantenboote Lampedusa erreicht. Die Flüchtlinge, großteils aus Tunesien, wurden im „Hotspot“ der Insel untergebracht, in dem es Platz für maximal 250 Menschen gibt.
Rund 340 Migranten trafen auf der Insel Pantelleria zwischen Sizilien und Tunesien ein. Im sizilianischen Hafen von Messina traf am Samstag das spanische Rettungsschiff „Open Arms Uno“ mit 99 Menschen an Bord ein. 92 weitere Migranten trafen am Samstag per Segelboot in Apulien ein, auch in Kalabrien landeten seit Freitag über 200 Migranten. Die Menschen legen meist von den Küsten Nordafrikas ab, etwa aus dem Bürgerkriegsland Libyen oder aus Tunesien, um über das Mittelmeer in die EU zu gelangen. Oft werden sie bei den gefährlichen Überfahrten von privaten Hilfsorganisationen aus Seenot gerettet.
Auch den Ärmelkanal nach Großbritannien haben fast 1000 Migranten überquert. 915 Menschen in 19 kleinen Booten seien am Samstag aufgegriffen worden, teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Damit haben heuer bereits mehr als 25.000 Menschen die gefährliche Fahrt gewagt. Schon bald dürfte der Rekord von 2021 übertroffen sein. Damals kamen insgesamt 28.526 Menschen übers Meer.