Totschnig: Ukraine-Getreide muss in ärmeren Ländern ankommen

Dafür müssten Transportkapazitäten ausgebaut werden

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (kl. Bild) unterstützt die Bemühungen der Türkei und der internationalen Gemeinschaft, das Getreideabkommen zu retten. Putin sagt „Njet“.

Die Transportkapazitäten für Getreide aus der Ukraine müssen ausgebaut werden, damit das Getreide besser in Entwicklungsländern ankommt, in denen es gebraucht werde. Das fordert Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) am Dienstag im Rahmen eines informellen EU-Agrarministertreffens im spanischen Córdoba.

Totschnig fordert Initiativen ein

„Die EU-Kommission und die internationale Gemeinschaft sind gefordert, notwendige Initiativen zu setzen, sodass die Getreideexporte im globalen Süden ankommen. Alles andere ist unsolidarisch mit den ärmsten Regionen dieser Welt“, teilte der Landwirtschaftsminister mit.

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Das Abkommen hatte es der Ukraine ermöglicht, ihr Getreide über das Schwarze Meer in die Welt zu exportieren. Seit dem Auslaufen wird vermehrt versucht, das Getreide über den Umweg der EU auf den Markt zu bringen.

Jüngste Versuche, das Abkommen zu erneuern, sind bisher gescheitert. Zuletzt seien die Getreidepreise auch aufgrund guter Erntemengen weltweit gesunken, so Totschnig. Davor waren die Preise nach dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 noch kräftig gestiegen.

Er unterstütze die Bemühungen der Türkei und der internationalen Gemeinschaft, das Getreideabkommen zu retten, sagte Totschnig. Am Montag hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Russlands Präsident Wladimir Putin getroffen, aber keine Lösung gefunden. Putin knüpft eine Wiederbelebung des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides an Bedingungen. Die Sanktionen gegen russische Nahrungs- und Düngemittel müssten aufgehoben werden.