Trump trat erstmals nach Attentat unter freiem Himmel auf

Trump zeigte sich erneut kämpferisch © APA/AFP/PETER ZAY

US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump ist zum ersten Mal seit dem versuchten Mordanschlag auf ihn Mitte Juli wieder auf einer Bühne unter freiem Himmel aufgetreten. Seine Rede hinter schusssicherem Glas im umkämpften Bundesstaat North Carolina nutzte der Republikaner am Mittwoch für erneute Attacken gegen seine demokratische Rivalin, US-Vizepräsidentin Kamala Harris.

Sie sei die „radikalste linksgerichtete Person“, die je für das US-Präsidentenamt kandidiert habe, sagte der 78-Jährige in der Kleinstadt Asheboro. Trump stellte Harris als Gefahr für Arbeitsplätze, Wohlstand und den Frieden dar. Wenn sie die Präsidentschaftswahl am 5. November gewinne, würden Millionen Jobs „über Nacht verschwinden“. „Eure lebenslangen Ersparnisse werden vollkommen vernichtet“, warnte der Ex-Präsident seine Anhänger und fügte hinzu: „Wenn Genossin Kamala im November gewinnt, ist es praktisch sicher, dass der Dritte Weltkrieg eintritt.“

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Vor dem Auftritt von Trump und seinem Vizepräsidentenkandidaten J.D. Vance vor unter freiem Himmel ausgestellten Flugzeugen eines Luftfahrtmuseums war eine schusssichere Glasscheibe um das Redner-Podest aufgebaut worden. Der Secret Service hatte Trump nach dem Anschlag vor rund einem Monat im Bundesstaat Pennsylvania von Auftritten unter freiem Himmel abgeraten. Als am Mittwoch jemand im Publikum unter medizinischen Problemen litt, kam Trump dennoch hinter der Schutzscheibe hervor, um nach dem Rechten zu sehen.

Während einer Wahlkampfkundgebung am 13. Juli in der Kleinstadt Butler hatte Trump einen Anschlag nur knapp überlebt, er wurde von einer Kugel am rechten Ohr getroffen. Ein Mann im Publikum wurde damals getötet, zwei weitere Teilnehmer der Kundgebung wurden schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter, der 20-jährige Thomas Matthew Crooks, wurde von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen.

Seitdem war Trump bei rund einem Dutzend Veranstaltungen in Hallen aufgetreten. „Wir werden die Kundgebungen im Freien nicht aufgeben“, sagte er Ende Juli vor Anhängern in Pennsylvania. Der Secret Service äußerte sich – wie aus Sicherheitsgründen üblich – nicht zu den verschärften Sicherheitsvorkehrungen am Mittwoch.

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Trumps Auftritt in dem womöglich wahlentscheidenden Swing State galt als Gegenprogramm zum Parteitag der Demokraten in Chicago, bei dem Trumps Rivalin Harris am Donnerstag formell ihre Nominierung als Präsidentschaftskandidatin annehmen wird. Die Bestätigung ihrer Nominierung in einer zeremoniellen Abstimmung wurde am Dienstag von den Demokraten als Party zelebriert.

Dass US-Präsident Joe Biden am 21. Juli auf seine erneute Kandidatur verzichtete und stattdessen seine 59-jährige Stellvertreterin als Trumps Gegnerin präsentierte, hat eine Dynamik zugunsten der Demokraten entfacht. Trump macht unter anderem zu schaffen, dass Harris so wie er bei Wahlkampfveranstaltungen regelmäßig mehr als 10.000 Anhänger anlockt.

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