Chat GPT in Unterricht einbinden

Neuer Bundesschulsprecher will auch Pflichtfach „Demokratiebildung“

Der neue Bundesschulsprecher Hladik besucht eine Maturaklasse an der HTL Rennweg in Wien.
Der neue Bundesschulsprecher Hladik besucht eine Maturaklasse an der HTL Rennweg in Wien. © APA/Schlager

Der neugewählte Bundesschulsprecher Marius Hladik verlangt die fächerübergreifende Einbindung von Künstlicher Intelligenz bzw. Programmen wie Chat GPT in den Unterricht. „Kein Schüler ist im letzten Schuljahr nicht mit dem Thema in Kontakt gekommen“, begründete er dies bei einer Pressekonferenz am Montag.

Hladik ist am Sonntag gewählt worden, wie seine 18 direkten Vorgänger stammt er aus der Schülerunion, die über 27 von 29 Mandaten in der Bundesschülervertretung verfügt. Diese ist die gesetzliche Vertretung der 1,1 Millionen Schüler in Österreich.

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Lücken in Lehrplänen

Generell sollten Informatik und technikbezogene Fächer stärker gefördert werden, meinte Hladik. Maturanten sollten auch wählen können, ob sie die schriftliche Reifeprüfung analog oder digital absolvieren wollen. Die Lehrpläne haben nach seiner Ansicht derzeit Lücken: Fragen wie „Wie miete ich eine Wohnung?“, „Welche Voraussetzungen brauche ich für die Studienbeihilfe“ oder „Wie bewerbe ich mich für einen Job?“ würden derzeit damit nicht beantwortet.

Unter anderem fordert Hladik daher ein Pflichtfach „Demokratiebildung“ ab der 6. Schulstufe — darin sollten etwa Themen wie Staatswesen, das Rechtssystem, Demokratie und die Rolle der EU behandelt sowie Medienkompetenz gefördert werden. In einem weiteren Pflichtgegenstand „Wirtschafts- und Finanzbildung“ sollen in zwei Schulstufen in der Oberstufe für je eine Wochenstunde Themen wie Steuerrecht, Mietverträge oder Umgang mit Finanzen auf dem Stundenplan stehen.

Schülerticket um 365 €

Darüber hinaus schwebt Hladik die flächendeckende Einführung der modularen Oberstufe an AHS vor, bei der die Fächer in sogenannten Modulen unterrichtet werden, von denen manche auch abgewählt werden können. Österreichweit eingeführt wissen will er ein Schülerticket um 365 Euro. Die Diskussion um Kleiderordnungen will Hladik in der Schulautonomie belassen. „Wenn die Schule es als sinnvoll betrachtet, dann wird es sinnvoll sein.“ Darüber solle jede Schule selbst entscheiden können.

Kritik am Wahlmodus zum Bundesschulsprecher übte die SPÖ-nahe Aktion Kritischer SchülerInnen (AKS), sie fordert eine Direktwahl der Bundesschülervertretung.

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