Hattmannsdorfer zieht positive Bilanz bei Pflege-Fachkräftestrategie

Weiterer Rückgang leerstehender Betten

Gemeindebundpräsident Christian Mader und Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer © Land OÖ/Tina Gerstmair

Wenige Wochen vor seinem Wechsel in die Bundeshauptstadt als neuer WKO-Generalsekretär hat Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer am Mittwoch eine positive Bilanz zur Fachkräftestrategie gezogen.

„Nach zwei Jahren seit Umsetzungsstart sehen wir: Die Fachkräftestrategie Pflege wirkt und die gesteckten Ziele konnten wir erreichen. Das ist möglich, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervorragende Arbeit leisten und die Maßnahmen der Fachkräftestrategie mittragen. Ich bin überzeugt, dass dieser Weg konsequent fortgesetzt wird und damit nachhaltig zu einer Verbesserung der Situation beiträgt“, so Hattmannsdorfer.

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Aktuelle Erhebung in den Alten- und Pflegeheimen zeigen zwei Jahre nach dem Start der Umsetzung: Die Anzahl der leerstehenden Betten in Oberösterreichs Alten- und Pflegeheimen sinkt. Nach einem Höchststand im Juni 2023 (1.341) geht die Anzahl der Betten erstmals zurück, um insgesamt 285 Betten innerhalb eines Jahres.

Pflegeberuf wird immer attraktiver

Maßgeblich dafür verantwortlich ist ein Anstieg beim Personal. Mit „Training on the job“ konnten mehr als 300 Personen durch einen neuen niederschwelligen Berufseinstieg für den Pfllegebereich gewonnen werden.

Seit 2023 können die Alten- und Pflegeheime auf die neue Berufsgruppe der Stützkräfte zurückgreifen. Die Personen verpflichten sich zum Abschluss einer Pflegeausbildung innerhalb von zwei Jahren. 50 % der Ausbildung können in der Dienstzeit absolviert werden. Zum Stichtag 30 Juni 2024 sind 202 Stützkräfte in Oberösterreichs Heimen tätig.

Auch die Zahl der Neuanfänger und Absolventen von PflegeLehrgängen steigt konsequent. Die Zahl der Neuanfänger stieg in den vergangene Jahren von 568 auf 776, ein Anstieg um 36 Prozent. Die Zahl der Absolventen stieg im selben Zeitraum von 824 auf 1062, um 29 Prozent.

„Durch die konsequente Umsetzung der Fachkräftestrategie Pflege konnte die positive Trendumkehr fortgeführt und verstärkt werden. Unsere Maßnahmen wirken und ich danke den Gemeinden sowie Sozialhilfeverbänden als Verantwortliche für die Pflege in den Regionen für die gute Partnerschaft und die konsequente Umsetzung unserer Fachkräftestrategie“, sagt LAbg. Bgm. Christian Mader, Präsident Oö. Gemeindebund.

Man habe heute mehr Personal, mehr Auszubildende und weniger leerstehende Betten aufgrund von Personalmangel. „Ich hoffe, dass es uns in der Umsetzung weiterhin gelingt, die wichtige und schöne Arbeit in Pflege und Betreuung zu attraktiveren und ausreichend Pflegeplätze für unsere Bevölkerung zur Verfügung zu stellen“, so Mader.

Konsequent Weg fortsetzen

Hattmannsdorfer und Mader wiesen am Ende noch auf weitere Maßnahmen hin, an denen man derzeit arbeite. Neben einer Weiterentwicklung der Sozialhilfeverbände, der Finalisierung und Gründung der Service-GmbH zur Unterstützung der Sozialhilfeverbände sollen vor allem Ausbildungen weiter attraktiviert werden.

Darunter fällt etwa eine Neugestaltung der Ausbildung für Heimleiter, eine Ausrollung der Digitalisierungslehrgänge, die Weiterentwicklung der Praxisanleitung sowie neue Maßnahmen für die Mobile Pflege. Hier will man vor allem durch eine Tätigkeitsanalyse Entlastungsräume für Fachpersonal finden. Mit einer kontinuierlichen Reduktion der Pflegedokumentation sollen Mitarbeiter zusätzlich entlastet werden.