Oberösterreich führt eigene Service-Stelle für Langzeitpflege ein

Personalgewinnung und Innovationsmanagement sollen Mitarbeiter und Geschäftsstellen entlasten

V.l..: Friedrich Pammer, LR Wolfgang Hattmannsdorfer, LH Thomas Stelzer, LAbg. Christian Mader © Land OÖ/Max Mayrhofer

Mit einer eigenen Service-GmbH setzt Oberösterreich einen weiteren Schritt der Fachkräftestrategie Pflege um. Landeshauptmann Thomas Stelzer, Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und oö. Gemeindebund-Präsident Christian Mader präsentierten am Montag die Details. Der entsprechende Entwurf der dafür notwendigen Novelle des Oö. Sozialhilfegesetz geht in Begutachtung.

Die neue Einrichtung, die gemeinsam mit den Sozialhilfeverbänden errichtet wird, soll zentrale Aufgaben wie Personalgewinnung und -entwicklung sowie Innovationsmanagements übernehmen. Neben einer Entlastung für die Mitarbeiter, sollen bestehende Managementaufgaben evaluiert, analysiert und angepasst werden.

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„Pflege ist eines der zentralen und herausforderndsten Themen – aktuell und in der Zukunft. Die Anforderungen entwickeln sich kontinuierlich weiter – die übergeordnete Management-Plattform wird die Arbeit für alle Beteiligten grundlegend vereinfachen und dadurch auch effizienter gestalten“, erklärt LH Stelzer.

Demografischer Wandel wird zur Herausforderung

„Wir stehen vor einer neuen demografischen Realität. Noch nie gab es so viele ältere Menschen in Oberösterreich. Und ihre Zahl wird stark zunehmen. Unser Ziel ist es, dass die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher auch in Zukunft gut alt werden können“, sagt Hattmannsdorfer.

„Gemeinsam mit dem Gemeindebund und den SHVs planen wir daher eine zentrale Stelle, die in wichtigen Fragen wie der Gewinnung von Pflegepersonal oder der Förderung von Pflegeinnovation unterstützt, damit sich die Verantwortlichen der SHV-Geschäftsstellen wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.“

Vom Projektteam, unter der Leitung von Friedrich Pammer, wurden Aufgaben der Geschäftsstellen definiert, in denen künftig Ressourcen gebündelt und die gemeinsam für alle Sozialhilfeverbände durchgeführt werden sollen.

Es wurde außerdem erarbeitet, welche neuen Aufgabenfelder sich aufgrund der hohen Versorgungsdynamik ergeben und wo ein gemeinsamer Kompetenzaufbau nötig sein wird (etwa in der Entwicklung neuer Pflegeformen). Durch die Bündelung von Ressourcen sollen Synergien geschaffen und die Geschäftsstellen entlastet werden.

Gemeindeautonomie bleibt erhalten

„Die vielfältigen Aufgaben der Pflege sind für die Gemeinden und Städte nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine organisatorische Herausforderung. Für eine gemeinsame Bewältigung dieser Aufgaben ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Land OÖ und den Gemeinden erforderlich“, steht auch Gemeindebund-Chef Mader hinter dem Projekt.

„Die Gemeindeautonomie und der operative Betrieb in den Einrichtungen bleiben unangetastet. Diese wichtigen Schritte sorgen dafür, dass auch in Zukunft eine gute Pflege und Betreuung im Alter in den Regionen ermöglicht werden kann.“