Die Junge ÖVP (JVP) hat am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien ein Sechs-Punkte-Programm für Klimaschutz präsentiert. Unter dem Titel „Anpacken statt Anpicken“ warb deren Bundesobfrau und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm zusammen mit Generalsekretär Dominik Berger für sechs Forderungen, um der Klimakrise Einhalt zu gebieten. „Wir sind Vertreter der nächsten Generation — und nicht der letzten Generation“, betonte Plakolm.
Sie verwies auf den IPCC-Klimabericht — dem zufolge sei das Speichern sowie „Wiederverwenden“ von CO2 ein maßgeblicher Bestandteil von Klimaschutzmaßnahmen. Es gebe international Vorreiterbeispiele wie Island oder Dänemark. „Wir fordern einen massiven Ausbau dieser Technologien sowie einen gesetzlichen Rahmen, in dem auch in Österreich CO2 abgesondert und gespeichert werden kann“, hieß es. Die Speicherung von CO2 ist unter Experten jedoch umstritten. Plakolm ergänzte, durch die Schaffung von Klimaschutzzöllen der EU für energieintensive Produkte, die aus dem EU-Ausland importiert werden, könne man weltweit einen Anreiz für die Reduktion von Emissionen setzen.
Lesen Sie auch
Viele Green-Jobs für die Energiewende nötig
Weiters brachte die Staatssekretärin eine Fachkräfteoffensive für Green-Jobs ins Spiel. Um Österreichs Strombedarf bis 2030 zur Gänze aus Erneuerbaren Energien zu decken, müsse man den Ausbau massiv vorantreiben. „Um die Klima- und Energiewende zu schaffen, braucht Österreich 100.000 Fachkräfte in so genannten Green-Jobs“, merkte Plakolm an.
Plakolms Programm umfasst auch Initiativen für länderübergreifende Forschung. „Wir wollen in Österreich die Erforschung sowie Weiterentwicklung von Verfahren zur Erzeugung von klimafreundlichen Technologien wie E-Fuels und Wasserstoff fördern“, so Plakolm, die dabei Länderkooperationen mit europäischen Partnern als Schlüssel sieht. Als sechsten Punkt wurde der Ausbau des Öffi-Verkehrs sowie die Verlagerung des Schwerverkehrs auf Schiene und die Taktung und laufende Optimierung mittels KI genannt.
„Wasserstoff, E-Fuels oder grüner Stahl: Oberösterreich ist hier bereits Innovationsvorreiter und muss auf diesem Weg bleiben, um Arbeitsplätze, Sicherheit und Natur im Land zu erhalten“, kam Unterstützung vom oö. JVP-Obmann Moritz Otahal.
Plakolm verlieh auch ihrer Forderung nach härteren Strafen für Klimaaktivisten, die den Verkehr blockieren, Nachdruck und richtete sich damit an die „Letzte Generation“. Die Proteste hätten in den vergangenen Wochen ein Ausmaß angenommen, das nicht mehr tolerierbar sei.
Die „Letzte Generation“ reagierte ihrerseits: „Ziviler Widerstand ist nicht da, um beliebt zu sein“, betonte Sprecher David Sonnenbaum.