Steinhart: Ärzte im „Tal der Tränen“

Ärztekammerpräsident nach Rückkehr aber motiviert und zuversichtlich

Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart anlässlich eines Hintergrundgesprächs nach seiner Genesung
Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart anlässlich eines Hintergrundgesprächs nach seiner Genesung © APA/Manhart

Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart hat sich nach seiner Rückkehr ins Amt zuversichtlich gezeigt, dass die rechtlichen Vorwürfe gegen ihn ausgeräumt werden. „Ich persönlich bin mir keiner Schuld bewusst“, sagte er in einem Hintergrundgespräch zur Causa rund um mutmaßliche Malversationen in der Tochtergesellschaft Equip4Ordi, in der er als Beschuldigter geführt wird. Steinhart hatte sich im April vorübergehend aus gesundheitlichen gründen zurückgezogen.

Steinhart musste sich einem Eingriff am Herzen unterziehen. Dazu gekommen seien dann noch Probleme mit der Hüfte, berichtete er. „Jetzt habe ich einmal sehr fundamental gelernt wie es ist, Patient zu sein“, so der Ärztekammerpräsident, der das Gesundheitssystem auch aufgrund seiner eigenen Erfahrung grundlegend lobte. Diese sei auch ein „Motivationsschub“ gewesen, trotz der im Raum stehenden Vorwürfe weiter zu machen: „Ich bin voll da. Ich fühle mich auch wieder fit.“

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Von der Staatsanwaltschaft einvernommen sei er noch nicht worden, so Steinhart. Allerdings vertraue er der Behörde voll: „Es läuft das Verfahren. Dem unterwerfe ich mich mit Begeisterung. An diese Institution glaube ich.“ Inhaltlich wollte der Kammerpräsident den Fall wegen der laufenden Ermittlungen nicht kommentieren. Für die dadurch entstandenen Querelen in der Standesvertretung entschuldigte er sich aber. Man arbeite gerade daran, dass alles wieder „in Ordnung kommt“.

Dass es im Personalbereich — nicht zuletzt aufgrund anstehender Pensionierungen — zu einem „Tal der Tränen“ kommen wird, bezweifelt Steinhart nicht. „Um eine Trendwende zu erzielen müssen wir alles tun, um die Konditionen für Kolleginnen und Kollegen deutlich zu verbessern“, appelliert er an die Politik und: „Wenn wir eine effektive Entlastung der Spitäler wollen, müssen wir Lösungen im niedergelassenen Bereich finden.“ Ein großer „Energie- und Zeitfresser“ sei auch die Bürokratie.