Die Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKOÖ) macht angesichts der sinkenden Coronazahlen Druck, den Lockdown wie auch auf Bundesebene mit 12. Dezember zu beenden.
Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hatte angekündigt, dass Oberösterreich mindestens bis 17. Dezember geschlossen bleibe. Um „den Schaden für den heimischen stationären Handel“ zu minimieren, brauche es ein Öffnen der oö. Geschäfte gleichzeitig mit den anderen Bundesländern, so WKOÖ-Handelsobmann Ernst Wiesinger.
Er plädierte dafür, dass eine Aufsperren bundesweit einheitlich erfolgen solle, „denn das Kaufverhalten der Kunden macht an den Bundesländergrenzen nicht Halt“. Auch ein Öffnen am Sonntag, 19. Dezember, müsse durch eine Verordnung des Landes gewährleistet sein, stellte die WKOÖ klar.
„Ich haben für die Sorgen der Wirtschaft, aber auch für die Forderung vorzeitig wieder aufzusperren, volles Verständnis“, meinte Stelzer. Gleichzeitig betonte er, dass „jeder einzelne Tag im Lockdown zählt, um die Spitäler zu entlasten und die Gesundheit zu schützen“.
Er verwies auf Gespräche mit unterschiedlichen Experten wie etwa dem Simulationsforscher Nikolas Popper oder dem Lungenspezialisten Bernd Lamprecht. Diese warnten vor voreiligen Lockerungen, sie sollten „mit Bedacht“ gesetzt werden, was der LH auch so beabsichtige.
Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) plädierte in einer Aussendung für das Einhalten des Lockdowns bis 17. Dezember in Oberösterreich. „Gesundheit geht vor Geschäft“, meinte er Richtung Wirtschaftskammer. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Erstimpfungen anzuheben, da kein anderer Weg aus dieser Pandemie führt“, fügte er hinzu.
Oberösterreich hatte aufgrund des rasanten Anstiegs der Zahl der Corona-Neuinfektionen und der niedrigen Impfquote vor dem bundesweiten Lockdown einen bis 17. Dezember verhängt.