Die Zahl der Corona-Infizierten in OÖ steigt weiter. Am Freitag gab es mit Stand 17 Uhr 299 Fälle, die meisten in Linz (84), gefolgt von Linz-Land (82), Wels-Land und Wels (je 21).
Die Stadt Linz reagiert nun mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket auf den Anstieg, der großteils auf den „Gemeinde Gottes Pfingstkirche“-Cluster zurückzuführen ist. In Linz sind es 45 der 71 Covid-19-Fälle, 121 Personen zählt der Cluster insgesamt.
Um Infektionsketten schnellstmöglich zu durchtrennen, wird hat die Polizei die Überwachung der Quarantänemaßnahmen (504 Linzer sind aktuell in Quarantäne) übernommen. Dies geschieht auch in den anderen vier Bezirken (Linz-Land, Wels, Wels-Land und Urfahr-Umgebung), in die der Cluster „gestreut“ hat.
Der Magistrat Linz verhängt darüber hinaus über die drei Standorte der „Gemeinde Gottes Pfingstkirche“ ein behördliches Betretungsverbot, das ebenfalls durch die Polizei überwacht wird. Die betroffenen kinderreichen Familien werden von der Erziehungshilfe unterstützt.
Abstand kontrolliert
In den kommenden Tagen und vor allem am Wochenende wird die Einhaltung der Abstandsregeln und das Betretungsverbot von Lokalen ab ein Uhr streng kontrolliert. Man sei von den Gesundheitsbehörden ersucht worden, sie zu unterstützen, meinte der Linzer Stadtpolizei-Chef Karl Pogutter. „Und das tun wir.“ Er merkte an, dass die Leute „sehr leichtsinnig“ geworden seien.
Bereits Mitte der Woche initiierte die Stadt gemeinsam mit den Linz Linien eine Überwachung der Maskenpflicht in Bussen und Straßenbahnen durch den Ordnungsdienst und eine private Sicherheitsfirma. Wer keine Maske trägt, müsse aussteigen, erklärte Luger.
„Angesichts der steigenden Infektionszahlen ist es dringend notwendig, die Einhaltung der geltenden Regeln, wie Maskenpflicht in Öffis und das Einhalten von Abständen, stärker zu kontrollieren. Die Aktion scharf in Linz ist daher wichtig und richtig“, dankt Landeshauptmann Thomas Stelzer dem Linzer Bürgermeister für die gute Zusammenarbeit.
Maskenpflicht möglich
Derzeit könne man noch alle Neuinfektionen im Zusammenhang mit dem bekannten Cluster lückenlos rückverfolgen. Sollten die Zahlen bei den Neuinfektionen jedoch weiterhin derart steigen — der Reproduktionswert liegt bei 2,7 —, schließen Stelzer und LH-Stv. Christine Haberlander weitere Maßnahmen, etwa eine Maskenpflicht, nicht aus.
„Uns muss bewusst sein, dass wir gerade entscheidende Tage erleben. Um zu verhindern, dass noch weitere Verschärfungen notwendig sein werden, müssen wir uns alle weiterhin an die wenigen, aber so wichtigen Regeln halten“, so Stelzer.