Schüsse in München – Schütze war 18-jähriger Österreicher

Laut Medien: Salzburger mit bosnischen Wurzeln als Islamist amtsbekannt

Bei dem erschossenen Schützen von München handelt es sich nach Informationen mehrerer Medien um einen 2006 geborenen österreichischen Staatsbürger. Der Mann soll am Donnerstag beim NS-Dokumentationszentrum in München das Feuer eröffnet haben.

Daraufhin wurde er von der Polizei erschossen. Das Zentrum liegt in der Nähe des israelischen Generalkonsulats. Laut „Kronen-Zeitung“ war der junge Salzburger mit bosnischen Wurzeln in Österreich bereits als Islamist amtsbekannt.

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Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll der Bewaffnete vor dem NS-Dokuzentrum vorgefahren sein und mit einer Langwaffe auf Polizeiposten vor dem Gebäude geschossen haben. Bei der Waffe soll es sich um ein Repetiergewehr älterer Bauart gehandelt haben. „Er hat gezielt auf die Polizisten geschossen, die haben das Feuer erwidert“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Der Schütze wurde schwer verwundet und starb später. Nach Angaben der Behörden gab es keine weiteren Verletzten.

Wie die „Krone“ weiter berichtete, hatte es im Frühjahr 2023 gegen Emre I. in Salzburg eine Anzeige wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gegeben, weil auf seinem Handy Propagandamaterial der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) gefunden worden war. Das Verfahren wurde allerdings eingestellt.

Der israelische Präsident Isaac Herzog verurteilte gemeinsam mit Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Tat. Beide hätten in einem Telefonat ihre „gemeinsame Verurteilung und unser Entsetzen“ über die Tat „in der Nähe des israelischen Konsulats in München zum Ausdruck gebracht“, schrieb Herzog am Donnerstag im Onlinedienst X. Er sprach dabei von einem „Terroranschlag“.

Wie das israelische Außenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, waren keine Mitarbeiter des Generalkonsulats von dem Vorfall betroffen. In der diplomatischen Vertretung habe es gerade eine Gedenkfeier zum Olympia-Attentat in München 1972 gegeben, deshalb hatte es den Angaben zufolge geschlossen. Generalkonsulin Talya Lador-Fresher, frühere Botschafterin in Wien, sagte dazu: „Dieses Ereignis zeigt, wie gefährlich der Anstieg des Antisemitismus ist“. Sie betonte: „Es ist wichtig, dass die breite Öffentlichkeit ihre Stimme dagegen erhebt.“

Am 5. September vor 52 Jahren erschossen palästinensische Terroristen der Gruppe „Schwarzer September“ während der Olympischen Sommerspiele in München im Olympischen Dorf zwei Männer und nahmen neun Geiseln aus dem israelischen Olympia-Team. Rund 18 Stunden später endete ein Befreiungsversuch mit dem Tod der neun israelischen Geiseln, eines Polizisten und von fünf der Attentäter. Die Terroristen wollten mehr als 200 Gefangene in Israel und zwei Anführer der deutschen linksextremen Terrorgruppe „Rote Armee-Fraktion“ (RAF), Andreas Baader und Ulrike Meinhof, freipressen.

Die Motive des Bewaffneten waren am Donnerstagvormittag noch unklar. „Wir erhalten Kommentare mit Spekulationen und Falschinformationen“, schrieb die Polizei und appellierte zugleich: „Ihr könnt uns am meisten helfen, wenn ihr dies unterlasst und Gerüchte nicht teilt.“ Die Kollegen würden auf Hochtouren arbeiten. Sobald gesicherte Informationen vorlägen, würden diese mitgeteilt.

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