Unwetter fegte durch das Innviertel: 3.300 Florianis waren gefordert

Starke Regenfälle, Sturm und Hagel überfluteten Straßen und Keller, Hagel in Micheldorf im Bezirk Kirchdorf

Das Unwetter ließ in Mehrbach im Innviertel Bäume umstürzen. © APA/DANIEL SCHARINGER

Starke Regenfälle, Sturm und Hagel haben am Mittwoch in Österreich und Teilen Deutschlands Straßen überflutet und Keller volllaufen lassen.

Das Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich verzeichnete innerhalb weniger Stunden mehr als 320 Einsätze von 220 Feuerwehren. Ab 18 Uhr gingen laufend Alarmierungen ein, bis in die Nacht waren insgesamt rund 3.300 Florianis gefordert. Am stärksten betroffen waren die Bezirke Braunau, Ried und Rohrbach. Im Bezirk Ried im Innkreis seien mehrere Autos von umgestürzten Bäumen getroffen worden.

Lesen Sie auch

Baum war über Schienen gestürzt

Der Zugsverkehr wurde vorübergehend lahmgelegt. In Aurolzmünster etwa musste ein Baum entfernt werden, der auf die Schienen gestürzt war. In Niederwaldkirchen (Bezirk Rohrbach) fiel ein Baum auf ein Haus. In Micheldorf (Bezirk Kirchdorf) meldeten Augenzeugen zwei bis drei Zentimeter große Hagelkörner.

Im Bezirk Landeck in Tirol kam es aufgrund des Starkregens zu Murenabgängen auf der B197 (Arlbergstraße) im Bereich der Marienwasengallerie und auf der L11 (Piller Landesstraße) im Bereich der Schlachthofkurve, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Die B197 musste von den Einsatzkräften von 22.30 Uhr bis 00.46 Uhr für den Verkehr komplett und bis 2 Uhr einseitig gesperrt werden. Die L11 musste gegen 23 Uhr im Zuge der Aufräumarbeiten für die Dauer von ca. 1,5 Stunden beidseitig gesperrt werden.

100 Einsätze im deutschen Rastatt

In Rastatt im deutschen Bundesland Baden-Württemberg führten Sturm und Starkregen bis zum Abend zu rund 100 Einsätzen. „Streifen haben angehalten, weil der Regen so stark war, dass man kaum mehr fahren konnte“, berichtete ein Polizeisprecher.

Es seien mehrere Bäume auf Autos und Lkw gefallen. In der Nacht beruhigte sich das Wetter größtenteils. Auch am Donnerstag soll es kräftige Gewitter geben.

Auch in Hessen gab es zahlreiche Polizeieinsätze wegen des Unwetters. In Dietzenbach musste eine S-Bahn-Unterführung aufgrund der Wassermassen vorübergehend gesperrt werden. Auf der A45 und der A66 räumten Einsatzkräfte zudem fünf umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen.

Auf der Bundesstraße 43a zwischen Hanau-Hauptbahnhof und Hanau-Wolfgang stand das Wasser zwischenzeitlich auf einer Länge von rund 200 Metern kniehoch auf der Fahrbahn, sodass die Straße in Richtung Fulda gesperrt werden musste.

Im Osten Sachsens rückte die Feuerwehr in den Landkreisen Bautzen und Görlitz am Abend zu etwa 85 unwetterbedingten Einsätzen aus, wie ein Sprecher der Leitstelle mitteilte. Bei Bautzen kollidierte zudem ein Zug am Abend mit zwei umgestürzten Bäumen. Er entgleiste nicht. Die Bäume mussten von den Schienen geräumt werden.

Im oberbayerischen Landkreis Miesbach sorgte am Nachmittag eine Unwetterzelle für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Ein Sprecher der Feuerwehrleitstelle in Rosenheim sagte, es sei auch zu umgestürzten Bäumen gekommen. Im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg waren Straßen und Unterführungen wegen des Wassers zeitweise nicht befahrbar.

Das könnte Sie auch interessieren