Die Mama hätte sie anfangs lieber beim Ballett gesehen, doch für Edina Avdic war immer klar, dass Fußball ihre große Leidenschaft ist. Die 16-jährige Traunerin ging zielstrebig ihren Weg, der sie bei Kleinmünchen in die Bundesliga und bei der U17-EM zu Einsätzen führte. Und wenn die Schule abgeschlossen ist, soll sich der Traum vom Ausland erfüllen.

Widerstand spielerisch gelöst

In Bosnien nahm sie immer ihr Opa mit auf den Fußball-Platz und in Österreich schaute Edina Avdic von Beginn an ihrem Vater bei der Union Babenberg auf die Füße. „Mit acht Jahren habe ich dann bei Kleinmünchen angefangen, auch wenn meine Mama dagegen war“, grinste die 17-jährige Doppelstaatsbürgerin. Sie solle doch — wie ihre Schwester — lieber Ballett tanzen, das würde besser passen, meinte Mutter Avdic.

Doch die selbstbewusste, ehrgeizige und talentierte Tochter ging zielstrebig ihren Weg im Fußball — und das äußerst erfolgreich. „Heute ist sie bei jedem Spiel dabei“, kann sich die HAS-Linz-Schülerin, die mit 16 Toren und „sehr vielen Assists“ die SPG Union Kleinmünchen/FC Blau-Weiß Linz in die Bundesliga führte, auf die Unterstützung ihrer Familie verlassen.

Auch in den Nachwuchs-Nationalteams sorgte die abschlussstarke Spielerin auf der Zehner-Position schon für Furore. Während Avdic bei den U17-ÖFB-Frauen, die das EM-Finalturnier 2022 verpassten, nur auf Abruf war, wurde sie von der Bosnischen Auswahl gescoutet, kam so zu drei EM-Einsätzen und findet nun auch im U19-Kader Platz. Kommt jedoch der Anruf von ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann?

„Dann würde ich natürlich für Österreich spielen“, betonte Avdic, die nun in der Bundesliga ihr Können unter Beweis stellen wird, ehe der nächste Karriere-Schritt folgen soll. „Vorher wird die Schule auch noch fertig gemacht, aber dann ist das Ausland das Ziel. Entweder nach England oder Spanien“, erklärte Avdic, die auch seit zwei Jahren fixer Bestandteil der Frauen-Fußball-Akademie Oberösterreich (FFA) ist.